von Thomas Rünker

Neue Schulküche am Stoppenberg kocht täglich fast 2000 Mahlzeiten

Nach gut 50 Jahren hat das Bistum die zweitgrößte Kantine in Essen für 1,5 Millionen Euro generalsaniert. Zur Einweihung durften Generalvikar Klaus Pfeffer und weitere Ehrengäste im Bischöflichen Schulzentrum am Stoppenberg selbst den Kochlöffel schwingen.

Das 1966 gegründte Bischöfliche Gymnasium am Stoppenberg in Essen war seinerzeit das erste Ganztags-Gymnasium in NRW

Die damals eingerichtete Schulküche musste erneuert werden

Das Bistum entschied sich für eine Generalsanierung und investierte in die Modernisierung rund 1,5 Millionen Euro

Mit Blumenkohl, Schnitzel und Kroketten haben am Mittwoch Schüler, Lehrer und Eltern des Bischöflichen Schulzentrums am Essener Stoppenberg gemeinsam mit Gästen die generalsanierte Küche der beiden katholischen Ganztagsschulen eingeweiht. Mehrere Monate lang hatte das Bistum Essen als Schulträger im vergangenen Jahr Küche, Kühl- und Vorratsräume der – nach der Uni-Mensa – zweitgrößten Essener Kantine für rund 1,5 Millionen Euro umgebaut und 52 Jahre nach Gründung der Schule alles auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Jetzt steht die Großküche des einst ersten Ganzstags-Gymnasiums in NRW wieder bereit, damit Küchenchef Sebastian Kreß und sein 15-köpfiges Team täglich mehr als 1800 Schülerinnen und Schülern von Sekundarschule und Gymnasium und ihren Lehrern ein leckeres und gesundes Mittagessen servieren können.

Dass eine Investitions-Entscheidung in dieser Höhe niemandem im Bistum leichtgefallen ist, machten bei der offiziellen Einweihung sowohl Schulleiter Rüdiger Göbel als auch Generalvikar Klaus Pfeffer deutlich. „Wir sind ein Bistum, das nicht im Geld schwimmt“, sagte Pfeffer. Doch er sei „sehr froh, dass wir so entschieden haben“. Angesichts vieler staatlicher Schulen, die in den vergangenen Jahren beim Umstieg auf einen Ganztagsbetrieb auf die Zusammenarbeit mit externen Caterern gesetzt haben, war es am Stoppenberg ein klares Qualitätsbekenntnis des Bistums, die bisherige durch eine neue, eigenständige Küche zu ersetzen. „Man kann mit eigenen Leuten besser über Qualität sprechen als mit externen Caterern“, ist Göbel überzeugt.

Eine halbe Tonne Pommes pro Tag

Qualität und Geschmack der fast 2000 Essen, die am Stoppenberg täglich gekocht und verzehrt werden, verantwortet Küchenchef Kreß. Zwischen spiegelnd glänzenden Koch-Geräten und unter einem Dunstabzug, der sich per Infrarot selbst steuert, jongliert er Lebensmittel-Mengen, die jedes Kochbuch sprengen würden; eine halbe Tonne Pommes zum Beispiel – für einen Tag. Täglich präsentiert sein Team ein Hauptgericht mit Beilagen, dazu Salat und Obst. Rund zehn Prozent der Schüler ernähren sich vegetarisch oder vegan und erhalten ein eigenes Gericht. Was den Schülern gut schmeckt und was weniger, diskutiert Kreß regelmäßig mit einem eigenen Ausschuss der Schule – und passt dann das Küchen-Programm entsprechend an. Saisonale Spezialitäten wie Grünkohl kommen ebenso auf den Tisch wie Regionales. Heringsstipp sei zwar nicht jedermanns Sache – aber die Arbeit in der Schulküche hat am Stoppenberg eben auch einen Bildungsauftrag. Regelmäßig lädt Kreß deshalb auch Schülerinnen und Schüler ein, bei ihm mitzukochen.

„Wir können froh sein, so gutes Essen zu haben“, sagt Schülersprecherin Hannah Buchholz. Vielen sei das im vergangenen Jahr besonders schmerzhaft bewusst geworden, als die Küche wegen des Umbaus für viele Wochen geschlossen war. „Da hat uns nicht nur eine warme Mahlzeit gefehlt, sondern auch der Austausch mit Schülern und Lehrern“, sagt die 16-Jährige. „Wenn andere Schulen Tisch-Gemeinschaft erleben möchten, fahren sie in eine Jugendherberge – bei uns gibt es das jeden Tag“, sagt Schulleiter Göbel.

Pfeffer-Soße vom Generalvikar

Auch die Ehrengäste können bei der Einweihung die besondere Atmosphäre der beiden Schul-Mensen erleben. Haben Generalvikar Klaus Pfeffer, Hauptabteilungsleiter Markus Potthoff, Schuldezernentin Eva Lingen und ihr Stellvertreter Harald Gesing zunächst als Koch-Praktikanten unter Kreß‘ Anleitung Schnitzel paniert und für den Ofen vorbereitet, dürfen sie diese anschließend probieren. Danach stehen sie selbst hinter der Essens-Ausgabe, helfen beim Verteilen – und machen deutlich, dass am Stoppenberg auch Humor groß geschrieben wird: Schließlich soll der Generalvikar ausdrücklich selbst den Schülern zu Schnitzeln und Kroketten die Pfeffer-Soße reichen.

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