von Cordula Spangenberg

Gelungene Premiere für das Chormusical „Martin Luther King“

1.200 Chorsänger brachten in Essen gemeinsam mit Hauptdarstellern und Musikern das Leben des Bürgerrechtlers auf die Bühne. Bischof Overbeck, Präses Rekowski und Leo Schouten begleiteten die Aufführung als katholische, evangelische und freikirchliche Schirmherren.

Zwei ausverkaufte Aufführungen in Essen mit insgesamt 2.400 Sängern und 9.000 Besuchern an beiden Tagen.

„I have a dream“ – Martin Luther Kings Einsatz für Gleichberechtigung und Menschenrechte hat überraschend viele Parallelen zu unserer Gegenwart.

Beim evangelischen Kirchentag in Dortmund wird das Stück erneut gezeigt.

Auf ganz großer Bühne hat am Samstag das Chormusical „Martin Luther King“ seine Uraufführung in der Essener Grugahalle erlebt. 1.200 Chorsängerinnen und -sänger brachten gemeinsam mit acht Hauptdarstellern und 15 Musikern Leben und Botschaft des 1968 einem Attentat zum Opfer gefallenen US-amerikanischen Baptistenpfarrers, Bürgerrechtlers und Friedensnobelpreisträgers ins Rampenlicht.

„Der Chor ist heute der Star“, sagte Ralf Rathmann, Vorstand des Veranstalters Stiftung Creative Kirche, angesichts der Begeisterung, mit der die 1.200 Sängerinnen und Sänger zwischen acht und 84 Jahren bei der Sache waren. Ihnen, dem Ensemble der Solisten und der Big-Band mit Streichorchester dankten die rund 4.500 Besucher im seit Wochen ausverkauften Saal am Ende mit stehendem Applaus. Die zweite Aufführung in Essen am Folgetag bestreiten 1.200 weitere Sänger – insgesamt 63 Chöre hatten sich für die beiden Essener Auftritte angemeldet, sich seit dem vergangenen Sommer daheim intensiv auf die Premiere vorbereitet und in wenigen Gesamtproben den gemeinsamen Auftritt perfektioniert.

„Wow, das ist unglaublich, das macht richtig Spaß!“ Für den evangelischen Kirchenmusikdirektor Christoph Spengler aus Remscheid und seine beiden Mit-Dirigenten ist die Arbeit mit einem so großen, „bis in die Haarspitzen motivierten“ Chor etwas ganz Besonderes. Während der Aufführung fuhren die Kameras, die das Bühnen-Geschehen in der großen Gruga-Halle auf zwei Leinwände projizierten, immer wieder mit Nahaufnahmen in den Chor hinein, der schon jeweils vier Takte vor dem nächsten Einsatz zu swingen begann und dann in einer einzigen gemeinsamen Bewegung Luft holte zum ersten Ton. Geschrieben wurden die 22 Songs einer Mischung aus Gospel, Rock’n’Roll, Motown und Pop von Andreas Melessa als Songtexter und Hanjo Gäbler sowie Christoph Terbuyken als Komponisten.

Die evangelische Stiftung Creative Kirche organisiert seit über 25 Jahren große Mitmach-Musikprojekte, darunter die Pop-Oratorien „Die zehn Gebote“ und „Luther“ sowie Gospel-Veranstaltungen. Ins Chormusical „Martin Luther King“ sind nun auch das Bistum Essen und der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden als Kooperationspartner eingestiegen. Denn für immerhin rund 2,5 Millionen Euro an Aufwendungen bei 12 bis 13 Konzerten muss die Stiftung Creative Kirche Ende 2020 bei Abschluss des Projektes gerade stehen. Zugleich sammelt man während der Konzerte ganz im Sinne Martin Luther Kings Spenden für ein Menschenrechts-Projekt in Kenia.

Glücklich über die Kooperation der Kirchen in diesem Projekt ist auch Mit-Dirigent Stefan Glaser, Bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik im Bistum Essen: „Man sieht, welche großartigen Projekte mit einer gemeinsamen Botschaft und mitreißender Musik entstehen können, wenn wir als Kirchen uns zusammentun.“ Das sehen die drei Schirmherren des Chormusicals ähnlich: Der evangelische Präses Manfred Rekowski und Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck sehen in Martin Luther King einen Kämpfer für Gerechtigkeit, Frieden und einen christlichen Glauben, der sich auch politisch ausdrückt. Schirmherr Leo Schouten, Landesverband NRW im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, freut sich über die Würdigung des Baptisten-Pfarrers King, des „berühmten Mitbruders“ seiner Kirche. Als Begleitung zum Musical bieten die drei Kirchen einen dreiteiligen Kurs an, in dem Chorsänger und andere Interessierte sich mit Ungerechtigkeit, Rassismus und Martin Luther Kings christlicher Motivation auseinandersetzen können, der sich für seine Überzeugung 29mal ins Gefängnis werfen ließ, ohne sein Ziel aus den Augen zu verlieren: „I have a dream – ich habe einen Traum.“

Den nächsten großen Wurf startet das Chormusical „Martin Luther King“ am 20. Juni beim Evangelischen Kirchentag in der Dortmunder Westfalenhalle. Anfang 2020 geht es dann auf Deutschland-Tournee. Anmeldungen, Tickets und Infos gibt es unter www.king-musical.de oder telefonisch: 02302 / 28 222 22.

Bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik

Stefan Glaser

Zwölfling 16
45127 Essen

Pressestelle Bistum Essen

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