von Thomas Rünker

Ergebnisse der Missbrauchsstudie sind „erschütternd und beschämend“

Jetzt bekannt gewordene Ergebnisse „legen das dramatische Ausmaß des sexuellen Missbrauchs in unserer Kirche seit 1945 in seiner ganzen Breite offen“, erklärt Generalvikar Pfeffer in einer E-Mail an alle Bistums-Mitarbeiter. Bischof Overbeck schreibt Brief an alle Kirchengemeinden.

Für den Essener Generalvikar Klaus Pfeffer sind die jetzt bekannt gewordenen Ergebnisse der katholischen Missbrauchsstudie „erschütternd und beschämend. Sie legen das dramatische Ausmaß des sexuellen Missbrauchs in unserer Kirche seit 1945 in seiner ganzen Breite offen.“ Trotz der zahlreichen Berichte und vieler Recherchen, die seit 2010 zu diesem Thema veröffentlicht worden seien, „eröffnet diese umfassende Studie einen schonungslosen Blick auf das furchtbare Leid unzähliger Menschen, das ihnen durch Verantwortliche unserer Kirche zugefügt worden ist“, schreibt Pfeffer am Donnerstag in einer E-Mail an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums. „Was wir sehen, ist unendlich traurig im Blick auf die vielen Opfer, die oft ihr Leben lang an den Folgen sexuellen Missbrauchs zu leiden haben.“ Es erfülle aber auch mit Fassungslosigkeit sehen zu müssen, „wozu Menschen fähig sind und was in unserer Kirche möglich war und ist“, so Pfeffer.

Das Bistum Essen trete entschieden sexuellem Missbrauch und jeglicher Form von sexueller Gewalt entgegen, betont der Generalvikar. Bereits seit mehreren Jahren gebe es sowohl eine Null-Toleranz-Strategie beim Umgang mit Missbrauchs-Verdachtsfällen als auch ein umfangreiches Präventionskonzept auf allen Ebenen der Kirche. „Unser Ziel ist es, das Risiko für sexuellen Missbrauch so weit wie möglich zu senken“, erklärte Pfeffer. Deshalb gehe es auch darum, „grundsätzliche Haltungen und innerkirchliche Strukturen kritisch zu überprüfen und alle notwendigen Konsequenzen zu ziehen“.

Bischof Franz-Josef Overbeck wird sich am Wochenende mit einem Brief an alle Kirchengemeinden wenden und sich darin zu der Studie äußern. Dieses Schreiben wird am Samstag und Sonntag in allen Gottesdiensten im Bistum Essen verlesen werden.

Pressestelle Bistum Essen

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